Ist Radfahren ein neues großes Ding in Deutschland?

Radfahren ist unter den Deutschen ohne Zweifel sehr beliebt! Dafür spricht allein die Statistik, dass über 75 % der Deutschen über ein Fahrrad verfügen. Die meisten haben das Radfahren bereits in der frühen Kindheit gelernt und somit recht früh eine Liebe dafür entwickelt. Im Vergleich zu einigen Ländern, in denen das Radfahren eher als Sport angesehen wird, sind Radfahrer in Deutschland ein etablierter Teil des deutschen Verkehrs.

Viele Deutsche springen gerne für den täglichen Weg zum Büro oder zur Schule auf ihr Fahrrad. Daher hat das Land vielerorts Radwege und möchte noch mehr darin investieren. Denn immer mehr Menschen steigen auf das Rad, egal ob sie ein Auto besitzen oder nicht.

Die Bedeutung des Radfahrens

Das Radfahren war in Deutschland schon immer ein großes Ding, doch einige Einflüsse haben dazu geführt, dass noch mehr Menschen Interesse dafür zeigen. In letzter Zeit ist sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa ein deutlicher Fahrradboom zu verzeichnen. Dies ist der Kombination aus der COVID-19-Pandemie, neuen Nutzungsmöglichkeiten urbaner Räume und drängenden Klimaproblemen zu verdanken.

Laut dem Deutschen Fahrradverband wurden in Deutschland im Jahr 2020 rund 1 Million Fahrräder mehr verkauft als im Vorjahr. In Prozenten war das ein Zuwachs von 35 %. Auch wenn sogar die USA in puncto Fahrradkultur und Fahrradinfrastruktur einen deutlichen Nachholbedarf gegenüber Deutschland haben, müssen auch die Deutschen noch mehr von diesem Potenzial schöpfen.

Deutschland ist jedoch im Vergleich zu Dänemark und den Niederlanden immer noch ein schwieriges Terrain für Radfahrer. Unsere Nachbarn haben bereits in den 1970er-Jahren begonnen, Platz für breite Radwege zu schaffen und den Autoverkehr zu bekämpfen. Deutschland hat zu dieser Zeit die Ausgrenzung des Radverkehrs sowie den Autoverkehr immer weiter gehuldigt. Das hat sich dann im Laufe der Jahre langsam geändert und auch in die Kultur der Deutschen eingeprägt.

Die Vorteile wurden endlich entdeckt und es ist zu einer normalen Sache geworden, mit dem Fahrrad zur Arbeit, zur Schule, zum Kindergarten, Freunden zu Besuch oder zum Supermarkt zu fahren. Es wird etwas Gutes für die Umwelt getan, für die eigene Gesundheit gesorgt und es macht gleichzeitig viel Spaß.

Wie sieht das politische Klima rund um das Radfahren aus?

Deutschland identifiziert sich genauso wie die USA weitgehend als Autoland. Das ist auch logisch, da Deutschland zugleich die Heimat weltbekannter Automobilhersteller ist und der politische Einfluss der Autohersteller sehr groß ist. Deshalb ist das Auto immer noch der König der Straße, obwohl immer mehr Leute auf das Fahrrad steigen. Dennoch verzichten nicht unbedingt viele ganz auf ihr Auto. Aber heute ist der Druck, neue saubere Transportmittel zu finden, größer denn je.

Deutschlands Regierung hat das Problem teilweise erkannt und betrachtet das Fahrradfahren als einen wichtigen Bestandteil einer Lösung zur Reduzierung von Emissionen. Die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur ist sicherlich ein Schlüssel zur Bewältigung der Mobilitäts- und Transportherausforderungen sowie ein gutes Angebot sauberer Lösungen für die Umwelt.

Der Spaßfaktor als großer Vorteil

Eine repräsentative Umfrage des Allgemeinen Fahrradclubs Deutschland hat gezeigt, dass heute der Spaßfaktor beim Fahrradfahren im Vergleich zum Auto deutlich höher bewertet wird. Allerdings ist die mangelnde Sicherheit ein Problem und darüber beklagen sich über 1/3 der Nutzer. Daran sollte definitiv gearbeitet werden. Denn vielleicht hat ein gewisser Teil der Bevölkerung genau deshalb Misstrauen gegenüber dem Fahrrad.

Sehen diese Menschen aber, dass daran gearbeitet wird und es Verbesserungen gibt, dauert es nicht lange, bis auch dieser gewisse Teil der Bevölkerung auf Fahrräder steigt und einen Teil des Spaßes abbekommt. Dies kann aber nur mit gemeinsamen Kräften getan werden. Radfahren ist daher nicht nur aktuell ein großes Ding in Deutschland, sondern wird in Zukunft mit Sicherheit noch größer sein!

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